Am ersten Adventswochenende waren Altöttings Handball-Herren zu Gast beim Landesliga-Absteiger ASV Dachau. Bereits im Vorfeld der Begegnung war allen Beteiligten der Gäste klar, dass der Meisterschaftskandidat aus dem Nordwesten Münchens ein dickes Brett zu bohren sein würde, um etwas Zählbares aus der dortigen Georg-Scherer-Halle zu entführen. Während die beiden Altöttinger Mittespieler Felix Halmsteiner und Johannes Petershofer privat bzw. krankheitsbedingt passen mussten, war Mitte-Rückkehrer Lukas Zwislsperger wieder mit von der Partie, sodass TVA-Trainerin Katrin Noserke auf 13 Mann zurückgreifen konnte.
Die Wallfahrtsstädter erwischten einen ziemlich guten Start in die Partie: Nach einem sehenswerten Pass von Mitte Patrick Malz auf Rechtsaußen Johannes Karl setzten Altöttings Herren den ersten Treffer der Begegnung. In der Rückwärtsbewegung agierte die Noserke-Truppe ebenfalls vorbildlich, indem leichte Tore der Hausherren über die schnelle Mitte weitgehend vermieden werden konnten. Stattdessen forcierte man den ASV meist in den Positionsangriff, mit dem die TVA-Defensive zu Spielbeginn gut zurechtkam. Über zwei weitere Torerfolge durch Rückraum Stefan Baaken und Malz behaupteten die Wallfahrtstädter deren Führung einige Minuten lang (2:3/4.). Mit der Zeit kamen auch die Torhüter auf beiden Seiten besser ins Spiel. Altöttings Dominik Starflinger entschärfte mehrere Bälle von verschiedenen Positionen inklusive eines Tempogegenstoßes der Hausherren, während auch Dachaus Schlussmann zunehmend Zugriff fand.
In der achten Minute mussten die Gäste beim Stand von 4:4 dann den ersten größeren Rückschlag verkraften. Nach herausgeholtem Siebenmeter durch Zwislsperger entglitt Malz am Strich der Ball aus der Hand, und erwischte den ASV-Keeper am Kopf, woraufhin er regelkonform die rote Karte sah. Nach der einschneidenden Disqualifikation musste sich das Team um Noserke erst wieder finden, wodurch Dachau zwischenzeitlich auf 6:4 (12.) stellte. Der gemeinschaftliche Kampfgeist der Wallfahrtsstädter ließ trotz der widrigen Umstände jedoch nicht nach, im Gegenteil: Über mehrere hart erarbeitete Ballgewinne in der Deckung kämpfte man sich Schritt für Schritt wieder an die favorisierten Hausherren heran, und fand wenige Minuten später über Linksaußen Tobias Huber und Rückraum Johannes Resch wieder den Ausgleich (6:6/15.). Nach einer ersten Auszeit von Noserke tankte sich Stefan Baaken in der Offensive durch, und machte mit seinem Tor zum 6:7 die 3:0-Serie mit der erneuten Führung für den TVA perfekt (20.). Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging anschließend mehrere Minuten lang weiter, für die Wallfahrtsstädter konnten die Außenspieler Huber und Martin Taubeneder erfolgreich verwandeln, ehe nun auch die Hausherren zum Timeout griffen (9:9/24.). Aus diesem kam der ASV nun deutlich besser wieder ins Spiel: Während die TVA-Offensive mehrere Minuten lang Leerlauf hatte, traf Dachau nun deutlich häufiger in der bislang torarmen Begegnung. Durch vier Treffer aus dem Rückraum schraubten die Gastgeber den Zwischenstand auf 13:9 (30.), bevor Rückraum Felix Zepf die zwischenzeitliche Miese der Gäste beendete. Über einen letzten Wurf der Gastgeber nach Ableger auf Rechtsaußen holten diese den letzten Torerfolg im ersten Durchgang, sodass sich beide Teams mit 14:10 in die Kabinen verabschiedeten.
Die zweite Hälfte begann im Anschluss wieder ausgeglichen: Während die Hausherren in ihrem ersten Angriff vorlegten, netzte auch Altöttings wurfgewaltiger Topscorer Zepf wieder von der Halbposition aus ein (15:11/32.). In der Folge hielten die Wallfahrtsstädter über einige Minuten gut dagegen, indem man mit Überzeugung in die gegnerische Deckung ging und dadurch entweder Tore, Zeitstrafen oder Siebenmeter herausholte, die Resch kaltschnäuzig im Kasten versenkte (17:13/37.). Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von sechs Zählern gingen die Wallfahrtsstädter nochmal in den Angriff über: Im drohenden Zeitspiel mit zwei übrigen Pässen bekam TVA-Shooter Christoph Baaken im linken Rückraum den Ball in die Hand, und schnellte das Spielgerät über den Block in den rechten unteren Innenpfosten. Anschließend trug sich auch Zwislsperger in Überzahl auf der Torschützenliste ein und verkürzte auf 20:16 (42.).
Nach Zeitstrafe gegen TVA-Mittelblock Simon Karl und zwei erneuten Treffern für Dachau (22:16/45.), zogen die Gäste schließlich ihr zweites Timeout. Im letzten Viertel der Begegnung wurde dann zunehmend die spielerische Ausdauer zum Faktor, wodurch auch die Wallfahrtsstädter des Öfteren zu spät in der Abwehr eingriffen, und dadurch Zeitstrafen sowie leichte Tore kassierten. Mit zwei sehenswerten Treffern von Zepf – hiervon einer in doppelter Unterzahl – einem weiteren erfolgreichen Siebenmeter durch Resch, sowie Abschlusstreffer von Linksaußen Huber, hielt man den Rückstand von sieben Toren zum Ligaprimus bis zur 58. Minute aufrecht (28:21), ehe der ASV schließlich zum Endstand auf 30:21 stellte.
Nach der Auswärtsniederlage beim Tabellenführer geht es für Altöttings Herren am kommenden Wochenende wieder zuhause zur Sache, wenn die bislang punktlose Eintracht Dachau-Karlsfeld am Samstag in die Dreifachturnhalle der Kreisstadt kommt. Anwurf ist um 17:00 Uhr.
Für den TVA verwandelten: Felix Zepf (6), Johannes Resch (4/davon 4 Siebenmeter), Tobias Huber Garching (3), Patrick Malz (2/1), Stefan Baaken (2), Lukas Zwislsperger, Johannes Karl, Christoph Baaken, Martin Taubeneder (je 1).
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