Wichtige Zähler für die Wallfahrtsstädter: In einem engen Auswärtsspiel beim designierten Absteiger Eintracht Dachau-Karlsfeld drehten Altöttings Handballer wenige Minuten vor Schluss die Partie, und sicherten sich mit einem 26:27-Erfolg (17:15) am 20. Spieltag den vorzeitigen Klassenerhalt in der Bezirksoberliga.

Die Bedingungen vor der Partie waren für die Gäste aus der Kreisstadt nicht optimal: Auf zahlreiche Leistungsträger musste verzichtet werden, darunter Kreisläufer Tobias Huber (AÖ) und Thomas Ecker, Mitte Lukas Zwislsperger und Felix Halmsteiner, Rückraum Stefan Baaken sowie Rechtsaußen Martin Taubeneder. Mit den Nachwuchsspielern Ole Zander (Kreis), Sebastian Kieswimmer (Rückraum) und Johannes Petershofer (Mitte) wurde versucht, den Absenzen der Routiniers etwas entgegenzuwirken.

Das Team um Coach Michael Oberauer erwischte einen guten Start in die wichtige Begegnung. Neben gewonnenen Eins-gegen-Eins-Duellen zeigte ebenfalls das schnelle Angriffsspiel über die erste und zweite Welle Wirkung, gleichzeitig unterband man mit zügiger Rückzugsbewegung die raschen Konterversuche der Hausherren erfolgreich. So legten die Gäste über Halbspieler Felix Zepf, Mittelmann Simon Antwerpen und Linksaußen Patrick Malz mit 1:3 vor (4.). Die Eintracht, welche ihren Kader zur Rückrunde noch einmal aufstocken konnte, ließ entsprechend ihrer Spielberichte der vergangenen Wochen jedoch keinesfalls locker, und behielt den Anschluss (4:5/8.). Während Topscorer Malz drei weitere Male – aus dem Spiel heraus und per Gegenstoßpass von Torwart Dominik Starflinger – das Spielgerät im Kasten der Gastgeber unterbringen konnte, sorgten Treffer von Antwerpen und Rechtsaußen Johannes Karl für die erste 3-Tore-Führung der Begegnung (8:11/16.).

In der Folge ließ der bis dahin solide agierende TVA-Abwehrverbund um Simon Karl etwas nach, sodass es insbesondere zwischen den Halb- und Außenpositionen mehrfach zu Abstimmungsproblemen kam. Das nutzten die Gastgeber aus, und kamen in vielen Fällen durch Abräumen auf die Außenpositionen zum Torerfolg, denn auch dem Altöttinger Torhütergespann Starflinger/Stadler fehlte in dieser Spielphase der nötige Zugriff von außen. Nachdem die Gäste ihren Vorsprung über mehrere Minuten verwalten konnten, setzte Dachau-Karlsfeld zum Angriff an, und ging nach einem 3:0-Lauf in Überzahl erstmals in Führung (13:12/21.). Über zwei sicher verwandelte Siebenmeter von Zepf und Malz holte sich das Oberauer-Team diese zwar kurzfristig wieder zurück (13:14/23.), doch die Torausbeute durch Konter sowie aus dem Positionsangriff ließ zunehmend zu wünschen übrig.

Nach einem Timeout der Gäste in der 25. Minute fiel bis zur Pause nur noch ein Altöttinger Treffer über Rückraum Johannes Resch – zu wenig bei der Anzahl an möglichen Torchancen. Diesen Leerlauf nahm die Eintracht zum Anlass erneut zuzuschlagen, und ging schließlich zur Halbzeit mit 17:15 in Front.

Nachdem sich die Wallfahrtsstädter nun genau in der Situation wiederfanden, in die man im Vorfeld nicht kommen wollte – ein knappes Auswärtsspiel mit einem beflügelten Gegner, der befreit aufspielen kann – wurde nochmals voller Einsatz vom dezimierten Kader gefordert, da sich der Abstiegskampf im Falle einer Niederlage zum Ende der Saison noch einmal drastisch verschärfen würde. Nachdem sich Altöttings Herren in den ersten Minuten stabilisierten, und durch Malz und Zepf den Anschluss behielten (18:17/35.), gab es mit einer Zeitstrafe gegen Zepf einen erneuten Dämpfer für die Gäste, woraufhin Dachau-Karlsfeld erneut auf 20:17 (40.) erhöhen konnte. Zwar schaffte es die Mannschaft um Oberauer immer wieder, den Rückstand auf ein Tor zu verringern, doch technische Fehler und vergebene Torchancen hinderten sie regelmäßig daran, den bedeutenden Ausgleichstreffer zu setzen.

Nach einer letzten Auszeit seitens des Wallfahrtsstädter in der 51. Minute (25:23) schien sich der TVA endlich für seinen aufopferungsvollen Kampf zu belohnen: Während Gästekeeper Manuel Stadler viele aussichtsreiche Torchancen der Eintracht vereitelte und sein Gehäuse weitgehend sauber hielt, präsentierten sich auch die Nachwuchsspieler in der Crunchtime positiv. Insbesondere in der Deckung agierten die Youngster Zander und Kieswimmer mit der nötigen Kommunikation und Härte, wodurch sich die Hausherren sichtlich schwer damit taten, in günstige Wurfsituationen zu gelangen. In einer 4:0-Serie mit jeweiligem Doppelpack von Zepf und Malz holte sich Altötting nicht nur die langersehnte Führung in der 54. Minute zurück, sondern stellte im Anschluss direkt auf plus zwei (25:27/56.).

Nachdem sich nun auch die Gastgeber zu einer finalen Auszeit gezwungen sahen, wurde die Schlussphase wieder etwas hektisch. Mehrfach hatten die Wallfahrtsstädter die Gelegenheit, mit einem weiteren Treffer den Sack zuzumachen, doch scheiterte man nun mehrmals am Eintracht-Torwart. Obwohl Dachau-Karlsfeld in der 58. Minute nochmals den Anschlusstreffer zum 26:27 landete, bewiesen die Gäste aus der Kreisstadt den nötigen Kampfgeist, um die ungenutzten Torchancen in der Defensive wieder wettzumachen, und schließlich als Sieger vom Feld zu gehen.

Mit 18:22 Punkten auf Platz Sechs – und damit fünf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge zwei Spieltage vor Saisonende – ist der Klassenerhalt für die Wallfahrtsstädter nach einer turbulenten und bitteren ersten Saisonhälfte nun endgültig gesichert. In einem äußerst engen Tabellenmittelfeld mit den Nachbarn Freising, Pfaffenhofen und Donau/Paar ist dennoch weiterhin vom fünften bis achten Tabellenplatz alles möglich. Am kommenden Samstag geht es für den TVA im letzten und gleichzeitig vierten Auswärtsspiel in Folge zum abstiegsbedrohten TSV Schleißheim. Der unangenehme und nicht zu unterschätzende Gegner, der nun mit dem Rücken zur Wand steht, wird vermutlich alles in die Waagschale werfen, um noch ans rettende Ufer zu gelangen. Anwurf ist um 18:45 Uhr in Schleißheim.

Für Altötting gegen Karlsfeld trafen: Patrick Malz (10/3), Felix Zepf (6/1), Simon Antwerpen (5), Johannes Karl (3), Johannes Resch (2), Ole Zander (1).

 

 

 

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