Trotz eindeutigem Ergebnis war dieser Pflichtsieg eine Art Befreiungsschlag: Altöttings Handballer holten sich nach zuletzt vier Niederlagen in Folge, nun gegen die Eintracht Dachau-Karlsfeld ungefährdet mit 29:17 (17:7) den ersten Heimerfolg der Saison, und konnten die Zähler Sechs und Sieben auf ihrem Konto verbuchen.
Da TVA-Trainerin Katrin Noserke zur Begegnung zeitlich verhindert war, übernahmen die langzeitverletzten Spieler Michael Oberauer und Simon Antwerpen die Regie an der Seitenlinie. Personaltechnisch konnten die Wallfahrtsstädter mit einem 14 Mann messenden Kader wieder aus dem Vollen schöpfen. Trotz der aktuell kritischen Tabellensituation, und dem damit verbundenen Siegesdruck im Hinterkopf, wurde im Vorfeld der Partie zur Besinnung auf die eigenen Stärken ermahnt, und auf die positiven Ansätze der letzten, schweren Spiele verwiesen. Auf die Worte ließ der TVA dann prompt Taten folgen: In der Defensive konnte der Altöttinger Abwehrverbund die Gäste durch konsequentes Verschieben und Festmachen regelmäßig in die Ideenlosigkeit und notgedrungene Würfe treiben, wodurch der erste Gegentreffer erst in der zehnten Spielminute fiel. Auch der Angriff lief bei den Hausherren weitgehend rund: Durch Kreuzungen und Auslösehandlungen konnte man insbesondere im Rückraum beachtliche Lücken in die 6:0-Defensivformation der Gäste reißen, wodurch man regelmäßig zum Torerfolg kam. In einer 5:0-Torserie über Linksaußen Patrick Malz, sowie über die Halbspieler Felix Zepf, Johannes Resch und Lukas Zwislsperger schaffte man direkt zu Spielbeginn ein Polster, das im Verlauf der Partie nicht mehr kleiner werden sollte (5:1/10.).
Nachdem sich in den Aktionen der Eintracht keine Steigerung der Torausbeute ausmachen ließ, versuchten die Gäste nach zehn Minuten mit einem ersten Timeout, nochmal gegenzusteuern. Die Wallfahrtsstädter ruhten sich auf der guten ersten Spielphase jedoch nicht aus, im Gegenteil: Während TVA-Keeper Dominik Starflinger mit über 40 % gehaltenen Bällen den Kasten verriegelte, spielte sich auch Altöttings Offensive in einen Rausch, sodass man den Vorsprung in den folgenden zehn Minuten auf zehn Treffer verdoppeln konnte (13:3/21.). Im letzten Drittel des ersten Durchgangs gelang es den Hausherren dann erfolgreich, diese Tordifferenz selbst in zwischenzeitlich doppelter Unterzahl aufrechtzuerhalten. Nachdem Rückraum-Shooter Christoph Baaken das Spielgerät im Gästetor versenken konnte, trug sich in Unterzahl auch Rechtsaußen Johannes Karl auf der Torschützenliste ein und markierte das 17:6 (27.), ehe die Gäste schließlich zum 17:7-Halbzeitstand stellten.
In der zweiten Hälfte ließ Altötting weiterhin nicht nach: Zwar setzte Dachau-Karlsfeld nach erneut doppelter Zeitstrafe gegen die Gastgeber, die ersten beiden Treffer nach der Pause, doch auch unter den widrigen Umständen agierten diese clever und spielten die Unterzahlsituationen geschickt aus. Über Rechtsaußen Martin Taubeneder und durch Doppelpack von Topscorer Resch verteidigte man den Vorsprung erfolgreich, ehe auch die Münchner Gäste zwei Zeitstrafen absitzen mussten (20:12/38.). Im Anschluss zogen die Wallfahrtsstädter nochmal das Tempo an: Während sie die Eintracht erneut über zehn Minuten ohne Torerfolg ließen, klingelte es mit einer weiteren 5:0-Serie von Zwislsperger, Resch, Zepf und Stefan Baaken im Kasten von Dachau-Karlsfeld, was die Vorentscheidung der Begegnung bedeutete (25:12/46.). Im letzten Viertel hielten die Hausherren das deutliche Polster von zwölf Toren schließlich aufrecht, und präsentierten sich dem Publikum als über 60 Minuten beherzt und konzentriert agierende Mannschaft, was man in der bisherigen Hinrunde zu oft vermissen ließ. Nach erfolgreichem Treffer von Kreisläufer Simon Karl eine Minute vor Schluss, setzte der TVA zum letzten Angriff an, und krönte die Partie mit Kempa-Trick auf Christoph Baaken, der zum 29:17-Endstand verwandelte.
Nach dem Pflichtsieg gegen das Tabellenschlusslicht können die Wallfahrtsstädter mit Blick auf die Tabelle (8. Platz, 7:15 Punkte) zwar kurz durchatmen, doch der Abstiegskampf ist nach wie vor nicht gebannt. Bereits am kommenden Wochenende steht für den TVA die nächste äußerst wichtige Partie vor der Tür, wenn der ebenso bislang punktlose – jedoch keinesfalls zu unterschätzende – Aufsteiger TSV Schleißheim in die Kreisstadt kommt. Anpfiff ist am Sonntag (15.12.) um 15:00 Uhr in Altötting.
Für den TVA trafen: Johannes Resch (7/davon 1 Siebenmeter), Patrick Malz (6/1), Lukas Zwislsperger, Christoph Baaken, Felix Zepf (je 3), Stefan Baaken, Johannes Karl (je 2), Martin Taubeneder, Simon Karl, Felix Halmsteiner (je 1).
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