Nach dem Befreiungsschlag auswärts gegen Mainburg vergangene Woche, klappte es für Altöttings Herren I im zweiten Anlauf nun auch zuhause mit dem ersten Heimsieg – das Spiel gegen die SpVgg Altenerding endete mit 30:27 zugunsten der Wallfahrtsstädter.
Den Eröffnungstreffer der Partie netzte Michael Oberauer 30 Sekunden nach Anpfiff von der Siebenmeter-Linie aus ein, nachdem Rückraum Stefan Baaken beim Durchbrechen der gegnerischen Abwehr einen Schlag ins Gesicht mitbekommen hatte. Altenerding konnte in Unterzahl nach Zeitstrafe über deren Rückraum Loris zwar kurzfristig wieder ausgleichen, das sollte aber in der nächsten Viertelstunde der letzte Treffer der Gäste gewesen sein. Das Team um Coach Jagodic bewies eine außerordentlich solide Defensiv-Leistung in der ersten Phase des Spiels: Immer wieder gelang es, Kreuzbewegungen der Rückraumspieler und Kreisanspiele erfolgreich frühzeitig zu unterbinden, wodurch man Altenerding häufig zu passivem Spiel und ungünstigen Wurfsituationen zwingen konnte.
Doch nicht nur der Defensiv-Verbund des TVA agierte vorbildlich, auch vorne funktionierten zahlreiche Spielvariationen sehr zuverlässig in der Anfangsphase. Sowohl Pässe auf Altöttings Kreisspieler Tobias Huber, als auch das Auflösen auf zwei Kreisläufer brachte die Gäste immer wieder in Bedrängnis, sodass große Lücken in deren Abwehr entstanden, die die Routiniers aus dem TVA-Rückraum kaltschnäuzig auszunutzen wussten. Durch Treffer von Oberauer, Huber, Felix Halmsteiner und Patrick Malz gelang es den Wallfahrtsstädtern folglich in einem 6:0-Lauf, mit 7:1 (14.) in Führung zu gehen und die „Altenerdinger Biber“ früh in die erste Auszeit zu drängen.
Den verdient erarbeiteten Vorsprung von sechs Toren konnten die Gastgeber zunächst über Tore von Baaken und Thomas Ecker behaupten (9:3/22.), jedoch schlichen sich zunehmend technische Fehler in der Offensive wie erzwungene Kreisanspiele ein, die Altenerding leichte Ballgewinne einbrachten. Zudem musste man sich zunächst auf eine veränderte Verteidigungs-Strategie der Gäste einstellen, in der Oberauer häufig per Manndeckung aus dem Angriffsspiel genommen wurde. Im letzten Drittel von Durchgang Eins trugen dann auch die Offensiv-Aktionen der „Biber“ zunehmend Früchte – insbesondere aus dem Rückraum verwandelten die Gäste häufiger ihre Torchancen und trafen zwei Siebenmeter, sodass Altenerding zwischenzeitlich auf 10:8 (30.) verkürzte. Zehn Sekunden vor Abpfiff kassierten die Gäste eine doppelte Zeitstrafe, was die Wallfahrtsstädter in der Folge für sich nutzen konnten, wodurch Baaken auf 11:8 zur Halbzeit erhöhte.
Die ersten zehn Minuten von Hälfte Zwei waren von zahlreichen Zeitstrafen gegen beide Kontrahenten geprägt, sodass das Unter- bzw. Überzahlspiel eine größere Beachtung fand. In dieser entscheidenden Phase agierten die Wallfahrtsstädter abgezockter und konnten den Vorsprung wieder erheblich ausbauen. Insbesondere einige von Altöttings Youngstern bewiesen in dem Spielabschnitt ihre Nerven: Torwart Manuel Stadler entschärfte einen wegweisenden Siebenmeter der Gäste und verhinderte dadurch ein Aufschließen Altenerdings. Rechtsaußen Johannes Karl ließ sich trotz zweier Fehlwürfe zuvor nicht beirren, und brachte das Spielgerät gleich viermal hinter die gegnerische Torlinie – sowohl aus dem Positionsangriff als auch per Einläufer. Nachdem Halmsteiner das Polster von sechs Zählern (18:12) in der 42. Minute wiederherstellte und Oberauer dieses verteidigte (19:13/43.), versuchte sich Altenerding nochmals in der Verfolgungsjagd: In Überzahl bekamen nun auch gehäuft die Außenpositionen den Ball und konnten erfolgreich abschließen, sodass die Gäste in einer 3:0-Serie auf 19:16 verkürzen konnten (45.). Die Schützlinge von Jagodic fanden jedoch stets die passende Antwort auf die Torerfolge der „Biber“, zudem gelang Schlussmann Dominik Starflinger eine wichtige Parade eines freien Gegenstoßes. Martin Taubeneder und Baaken läuteten mit ihren Treffern die Schlussphase ein (25:19/52.), woraufhin Altenerding das zweite Timeout ziehen musste.
Altöttings Defensive kassierte in den letzten sechs Minuten drei Zeitstrafen, zudem sah Linksaußen Johannes Resch nach einer unglücklichen Abwehraktion auf der Außenposition die rote Karte. Dies nahmen die Gäste zum Anlass, um nochmal alles in die Waagschale zu werfen und doch noch etwas Zählbares zu ergattern. Zwar konnten die Altenerdinger auf 28:26 in der 59. Spielminute verkürzen, jedoch spielte die TVA-Truppe selbst in Unterzahl ihre Angriffe solide herunter und konnte über Malz mit Heber von Linksaußen sowie mit Kempa-Trick auf Baaken die Stimmung in der Halle anheizen. Den Vorsprung von zwei Toren ließen sich die Wallfahrtsstädter in der letzten Minute nicht mehr nehmen, sondern Taubeneder machte 30 Sekunden vor Abpfiff noch die 30 Tore voll, sodass das Spiel mit 30:27 für den TV Altötting endete.
Am kommenden Samstag geht es für Altöttings Herren wieder auf Auswärtsfahrt. Beim bislang sieglosen Aufsteiger ETSV Landshut wird man zur Pflichtaufgabe gebeten, wobei es das Unterschätzen des vermeintlichen Underdogs um jeden Preis zu vermeiden gilt. Anpfiff ist um 20:00 Uhr in Landshut.
Die Tore für Altötting gegen Altenerding erzielten: Michael Oberauer (7/davon 2 Siebenmeter), Stefan Baaken (7), Johannes Karl (4), Martin Taubeneder, Tobias Huber (der aus Altötting), Felix Halmsteiner (je 3), Patrick Malz (2), Thomas Ecker (1).
-dst
